...25 Eier Eintritt und dann diese ewigen Breaks mit endlosem Aufbau, damit der Herr Krawatte und Scheitel, die Dame Frisur und Körbchen richten kann. Hauptsache keine Schweissränder. Ich will mein Geld zurück! Stundenlang dreht der Herr DJ Däumchen, bis er endlich abgelöst wird. Goodbye Mister Wabbelarsch. 

Der neue Plattenleger reisst nun mutig das Steuer herum, dreht die Bassregler auf und feuert eine gewaltige Bass-Breitseite auf das Publikum ab. Im Nu ist das Parkett wieder rappelvoll, um jeden Platz wird gebuhlt, getanzt, was das Zeug hält, Schweiss und die Pilze hauen voll rein. Ich klinke mich in den Sound ein und ab gehts. 

Vorwiegend Typen flippen aus, tanzen begnadet gegen die Gesetze der Schwerkraft. Der Nebel über der Tanzfläche erstarrt plötzlich slow-motion-mässig zu einem kristallinen Riesengebilde, das sehr schnell wächst, seine Form ständig verändert, sich dabei immer weiter teilt und entfaltet. Ich grinse übers ganze Gesicht, als sich der Nebel lichtet. 

Scheisse, wo bleiben die Frauen denn? So ein paar Mädels am Hüftwackeln kommen eben schon immer gut auf die Zirbeldrüse. Der DJ legt noch einen Zahn zu. Der pumpende Bass erfasst meinen Körper, es gibt kein Entrinnen. Ich schwebe auf Vibrationen, fliege, hebe ab, als plötzlich doch noch eine Welle Techno-Girlies in die Ecke drängen, wo ich mir vor der Bassbox stehend eine Rückenmassage verabreiche. Sie reichen untereinander irgendwelche Pillen herum, kippen sie mit Bier runter. Und immer schneller dreht sich das Riesenkarussell. 

Neben mir schmeisst nun ein Ultra-Freak-Model ihren Körper herum, natürlich bis unter die Ohren voll mit Pillen. Ich merke, wie mein Mund offensteht, wie meine Augen an ihrem nabelfreien T-Shirt kleben. Das Strobo geht an und plötzlich bin ich mitten in einem wahnsinnigen Mode-Clip, rund um mich herum Supermodels, Blitzlichtgewitter, jung, dynamisch, stark und weit überlegen. Auf zu fernen Planeten und Welten. Wir beschleunigen auf Lichtgeschwindigkeit und lassen die Welt hinter uns...